Heuernte

Im Prümer Land begann die Heuernte in der Regel erst Ende Juni eines jeden Jahres, meist um den 29. Juni herum, dem „Pittischdaach“ (Peter und Paul).

Schon früh am Morgen ging der Bauer dann teils mit Gesinde, Sense, Wetzstein und Sichel zum Mähen auf die Wiesen, häufig begleitet von Frauen und Kindern mit Heurechen.

Die gebräuchlichste Art der Herstellung von Heu war hier die Bodentrocknung. Das Gras blieb nach dem Mähen, „der Mahd“, ausgebreitet oder in Grasreihen, der „Stepp“, auf dem Boden liegen. Zur guten Belüftung und gleichmäßiger Trocknung wurde es im Laufe des Tages mehrmals gewendet, „umgeschlagen“ und abends dann wieder zu kleinen Heuhaufen, „Rangen“, gehäufelt, „gehopt“. Am nächsten Tag dann wieder ausgestreut und mehrmals umgeschlagen und des Abends wieder zu Rangen gehäufelt. Je länger die Lufttrocknung bei günstiger Witterung auf dem Feld war, umso höher war letztendlich die Heuqualität. Bei einer Missernte sagte man in Pronsfeld: „Man kann das Heu in einem Bettlaken nach Hause tragen“.

Das getrocknete Gras wurde dann mit Heugabeln, „Heuforke“, auf den Leiterwagen aufgeladen, der mit hölzernen oder eisenbeschlagenen Rädern bestückt war und dann vollbeladen von zwei Ochsen oder Pferden in die Scheune gefahren wurde. Zur Sicherung der Ernte wurde die Ladung stets oben mit einem Wiesbaum, „Wießboom“ und zusätzlich mit „Heuseilen“ oder Ketten für die Heimfahrt befestigt.

Kulturgeschichtliche Sammlung
aus dem Prümer Land und der Eifel
Menü