Einheimische Wohnkultur

Das Wort „Wohnen“ war stets gleichbedeutend mit Bauen, Bleiben und Sich-Aufhalten, ein Bedürfnis des Menschen nach Geborgenheit und einem sesshaften Leben im Einklang mit der Natur nebst einer kultivierten und teils verfeinerten Lebensweise.

Hierbei spielten im Prümer Land verschiedene Sachzwänge wie z. B. die einheimische Bodenbeschaffenheit und deren kommerzielle Nutzung, sowie die sich hieraus ergebende Anordnung von Wohn- und Wirtschaftsgebäuden, die den Lebensformen und den Erfordernissen der Landwirtschaft angepasst sein sollten.

In der westlichen Eifel - einer bäuerlichen Region mit kleinen Parzellen, kargen Böden und geringen Erträgen - entwickelte sich zunehmend im 19. Jahrhundert aus der tradierten „Streckhofanlage“ mit dem „Einhaus“ ( Dachhaus, Trierer Einhaus) eine neue Bauweise in Stein, die Wohnung, Stall und Scheune unter einem einheitlich geneigten Dach zusammenfasste.

Lebten die hiesigen Bauern bis dahin in ihren Häusern „vom Herdraum mit 'Backes' über die gute Stube bis hin zu den Schlafkammern“, so wurde das „Wie“, die Gestaltung der Wohnbereiche, im Verlauf des 19. Jahrhunderts zunehmend in der begüterten Schicht bedeutsamer und je nach Modetrend gepflegt.

In der Volkskunde spricht man vom gehobenen und gesunkenen Kulturgut. Im Prümer Land fanden auch im Laufe der Zeit verschiedene Stilrichtungen der oberen Schicht Zugang zur ländlichen Wohnkultur.

Die Vielfalt der Eifeler Wohnkultur in verschiedenen Stilrichtungen des 19. und 20. Jahrhunderts - wie z. B. Bäuerliches Wohnen, Biedermeier, Jugendstil und „Die 1950er Jahre“ werden in verschiedenen Räumen des Museums mit originalgetreuen Exponaten anschaulich präsentiert.

Kulturgeschichtliche Sammlung
aus dem Prümer Land und der Eifel
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